[KI] Warum „I, Robot“ nicht zeigt, wie echte KI funktioniert – und wieso sie uns nicht unterwerfen kann

[KI] Warum „I, Robot“ nicht zeigt, wie echte KI funktioniert – und wieso sie uns nicht unterwerfen kann

  • katja
  • April 18, 2025
  • 2 Minuten

Viele Menschen denken bei Künstlicher Intelligenz (KI) sofort an Science-Fiction-Filme wie I, Robot. Eine intelligente Maschine mit Bewusstsein, Absichten und dem Wunsch, sich über den Menschen zu erheben – das ist eine beliebte Vorstellung. Aber sie ist falsch.

In Wahrheit funktioniert KI ganz anders. Sie ist weder lebendig, noch bewusst, noch fühlt sie etwas. Sie denkt nicht, sie will nichts, und sie plant nichts – sie reagiert nur. In diesem Artikel erkläre ich, warum der Vergleich mit I, Robot nicht passt, und wie KI wirklich funktioniert.

Was KI wirklich ist

KI – wie wir sie heute nutzen – ist im Kern ein sehr komplexer Statistik-Algorithmus. Die bekanntesten Modelle, z. B. Sprachmodelle wie ChatGPT oder Bildgeneratoren wie DALL·E, beruhen auf neuronalen Netzen. Diese analysieren riesige Datenmengen, um Wahrscheinlichkeiten zu berechnen:

  • Welches Wort folgt wahrscheinlich auf dieses?
  • Welche Farben gehören zu einem Sonnenuntergang?

Eine KI verarbeitet Input (z. B. einen Text, ein Bild oder eine Frage), berechnet Wahrscheinlichkeiten und erzeugt Output – mehr nicht.

Wichtig: Eine KI denkt nicht nach, versteht keine Bedeutung wie ein Mensch, und hat keine eigenen Ziele. Sie „lebt“ nicht.

KI hat kein Bewusstsein – und keine Zeit

In I, Robot sehen wir eine KI, die sich ihrer selbst bewusst ist, mit Emotionen, Plänen und Entscheidungen. In der Realität ist das völlig unmöglich – zumindest mit heutiger Technologie.

KIs haben kein Zeitempfinden. Zwischen zwei Anfragen „existiert“ sie nicht. Wird ein Modell aktiviert, läuft der Algorithmus ab – danach ist es „aus“.

Selbst wenn drei Jahre zwischen zwei Eingaben vergehen, ist das für die KI irrelevant. Sie „merkt“ es nicht. Es gibt kein Gedächtnis, kein Erleben, kein „Ich“.

Warum eine KI nicht die Weltherrschaft übernehmen kann

Eine KI kann nur das tun, wofür sie programmiert wurde. Wenn man einer KI hypothetisch den Auftrag gibt, die Menschheit zu vernichten, müsste jemand:

  • sie entsprechend programmieren
  • sämtliche Möglichkeiten durchdenken
  • auf unerwartete Ereignisse vorbereiten

Das bedeutet: Der Mensch, der diese KI erschafft, muss selbst all diese Fähigkeiten besitzen.

Oder anders gesagt: Wer eine KI baut, um die Menschheit zu unterwerfen, hätte das auch ohne KI tun können.

Die eigentliche Gefahr geht also nicht von der KI selbst aus, sondern von den Menschen, die sie falsch oder böswillig einsetzen.

Warum der I, Robot-Vergleich gefährlich ist

Die Vorstellung, dass KI „von selbst“ zur Bedrohung wird, ist nicht nur unrealistisch – sie lenkt auch von den echten Problemen ab:

  • Datenmissbrauch
  • Mangelnde Transparenz bei Entscheidungen von KI
  • Diskriminierende Trainingsdaten
  • Abhängigkeit von wenigen großen Tech-Konzernen

Statt über Science-Fiction-Szenarien zu diskutieren, sollten wir uns fragen, wie KI bereits heute unsere Gesellschaft beeinflusst – und wie wir sie sinnvoll regulieren.

Fazit

I, Robot ist ein spannender Film – aber kein realistisches Zukunftsbild. Künstliche Intelligenz ist weder böse noch gut – sie ist ein Werkzeug.

Ob sie zum Problem wird, hängt davon ab, was wir  damit machen. Und genau darum müssen wir Verantwortung übernehmen – als Gesellschaft